Behringer Ultra-dyne Pro DSP9024 User Manual Page 38

  • Download
  • Add to my manuals
  • Print
  • Page
    / 51
  • Table of contents
  • BOOKMARKS
  • Rated. / 5. Based on customer reviews
Page view 37
38
ULTRA-DYNE PRO DSP9024
4.1.3 Kompressoren/Limiter
Im Rundfunkbereich und in der Aufnahmetechnik überschreitet der Signalpegel oft die Aussteuerungsgrenze
der signalverarbeitenden Geräte und muss deshalb in der Dynamik reduziert werden, um Verzerrungen zu
vermeiden. Dies wird üblicherweise durch den Einsatz eines Kompressors oder Limiters erreicht. Die
Funktionsweise dieser Geräte basiert wie bereits besprochen auf einer automatischen Verstärkungsregelung,
die in lauten Passagen den Pegel reduziert. Auf diese Weise lässt sich z. B. die Dynamik eines Mikrofonkanals
von 90 dB auf 50 dB oder weniger komprimieren, wodurch eine problemlose Weiterverarbeitung z. B. im
Rundfunk-, Bühnen- oder Aufnahmebereich gewährleistet ist.
Obwohl Kompressoren und Limiter ähnliche Aufgaben haben, unterscheiden sie sich doch in mehreren
wesentlichen Punkten:
Der Limiter begrenzt das Signal oberhalb einer bestimmten Pegelschwelle abrupt, während der Regelvorgang
beim Kompressor über einen größeren Bereich “weich” verläuft. Der Limiter überwacht das Signal laufend und
greift bei Überschreiten einer einstellbaren Schwelle in den Dynamikprozess ein. Diese Schwelle wird
Threshold genannt. Jedes Signal, das diese Schwelle überschreitet, wird sofort auf den eingestellten
Schwellwert zurückgeregelt.
Der Kompressor überwacht das Programmmaterial ebenfalls und weist auch einen Threshold-Punkt auf. Im
Gegensatz zum Limiter erfolgt der Regelprozess aber nicht abrupt, sondern verläuft kontinuierlich. Oberhalb
des Schwellwertes (Threshold) wird die Verstärkung des Signals reduziert, abhängig davon, um welchen
Betrag die Schwelle überschritten wurde.
In der Regel wird der Threshold-Punkt unterhalb des Arbeitspegels gewählt, um eine musikalische
“Verdichtung” des oberen Pegelbereiches zu ermöglichen. In der Limiter-Funktion wird der Threshold-Punkt
hingegen oberhalb des Arbeitspegels gewählt, um eine zuverlässige Signalbegrenzung und einen damit
verbundenen Schutz für nachfolgende Geräte zu ermöglichen. Der ULTRA-DYNE PRO verfügt über einen
solchen Ausgangs-Limiter.
Auch die Regelzeiten unterscheiden sich meist sehr deutlich. Während bei beiden häufig sehr kurze Anstiegs-
(Attack-) Zeiten verwendet werden, haben Kompressoren Rücklaufzeiten (Release) im 100-ms-Bereich und
Limiter eher im Sekundenbereich. Die Release-Zeit ist eigentlich die Zeitkonstante eines exponentiellen
Abklingvorganges. Sie lässt sich deuten, als die Zeit die vergeht bis die Gain Reduction, nach Unter-
schreiten des Schwellwertes, auf 36,8% oder um 8,7 dB a/jointfilesconvert/360191/bgefallen ist.
Da prinzipiell schnelle Pegeländerungen eher auffallen als langsame, sind lange Release-Zeiten für eine
unauffällige, nahezu unhörbare, Rückführung vorzuziehen. In bestimmten Situationen, wie z. B. im Live-
Betrieb, geht es jedoch nur darum, die Anlage vor kurzzeitiger Überlastung zu schützen. Hier sind kurze
Release-Zeiten vorteilhafter, weil der Limiter so praktisch nur aktiv ist, während der Eingangspegel den
Schwellwert überschreitet, direkt danach die Signale aber wieder in voller Lautstärke durchkommen. Die
langen Release-Zeiten eignen sich also besonders für Anwendungen, bei denen seine Tätigkeit möglichst
wenig in Erscheinung treten soll, z. B. bei Rundfunksendungen, Überspielungen auf Band oder eher ruhigen
Club-Veranstaltungen.
4.1.4 Expander/Noise Gates
Viele Audiosignale sind von Natur aus in ihrer Dynamik begrenzt: z. B. weisen Außenaufnahmen meist ein
hohes Maß an Hintergrundgeräuschen auf (Verkehr, Wind, etc.). Auch produzieren Gitarren-Pickups,
Verstärker, Synthesizer, Effektgeräte etc. in hohem Maße Rauschen, Brummen oder sonstige Grund-
geräusche, die zwangsläufig den Dynamikbereich des Nutzsignals einschränken. Hintergrundgeräusche
dieser Art sind solange unhörbar, wie der Pegel des Nutzsignals bedeutend über dem der Grundgeräusche
liegt: Das Störsignal wird vom Nutzsignal überdeckt. Je weiter der Pegel des Nutzsignals jedoch absinkt, je
geringer also die Pegeldifferenz zwischen Nutz- und Störgeräuschsignal wird, um so stärker wird das Klangbild
durch Störgeräusche beeinflusst.
Ein Expander kann dazu verwendet werden, den Dynamikbereich von Signalen zu erweitern und stellt damit
die inverse Funktion zum Kompressor dar. Dabei wird das Signal bei kleinen Amplituden zusätzlich
a/jointfilesconvert/360191/bgeschwächt, wodurch gleichzeitig Hintergrundgeräusche a/jointfilesconvert/360191/bgesenkt werden. Regelverstärker wie Expander
sind daher in der Lage, den Dynamikbereich eines Signals in effektiver Weise zu erweitern.
Den größten Anwendungsbereich in der Audiotechnik erfährt dieses System im Einsatz von komplementären
Rauschminderungssystemen (Kodierung – Dekodierung).
4. TECHNISCHER HINTERGRUND
Page view 37
1 2 ... 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 ... 50 51

Comments to this Manuals

No comments