Behringer Ultra-dyne Pro DSP9024 User Manual Page 42

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ULTRA-DYNE PRO DSP9024
4.4 Röhrentechnologie
Wenn man die Entwicklung und die Trends im Bereich der Tontechnik beobachtet, wird man feststellen, dass
die Röhre eine wahre Renaissance erlebt. Und das, wo heute Hobbymusiker wie selbstverständlich digitale
Effektgeräte und Aufnahmemedien einsetzen und immer erschwinglicher werdende Digitalpulte Einzug in den
Gerätepark vieler semi-professioneller Studios halten. Die Hersteller versuchen ständig mit neuen Algorithmen
das Maximum aus den DSPs (Digitale Signal Prozessoren), den Herzstücken eines digitalen Systems, zu
holen.
Trotzdem benutzen viele, speziell sehr erfahrene Toningenieure, oftmals noch Röhrengeräte sowohl älteren als
auch jüngeren Datums. Häufig wird von diesen Leuten die höhere Rauschentwicklung der “alten Schätzchen”
im Vergleich zu Transistor basierten Geräten in Kauf genommen, um die Eigenheit, sprich den warmen
Klangcharakter dieser Geräte für ihre Produktionen zu nutzen. So findet man heute sowohl im Recording- als
auch im Mastering-Bereich wieder eine Reihe von Mikrofonen, Equalizern, Vorstufen und Kompressoren in
Röhrentechnik. Durch die digitale Simulation von Röhrentechnik wird zudem die Möglichkeit geschaffen, die
Vorteile beider Welten zu nutzen und ihre spezifischen Nachteile zu kompensieren.
Nun darf man den Einsatz der Röhre in einem Tonstudio nicht gleichsetzen mit ihrer Funktion in einem
übersteuerten Gitarrenverstärker. Dort führt die vielfach höhere Sättigung der Röhre zu einer kompletten und
auch beabsichtigten Veränderung des Eingangssignals oftmals einhergehend mit einer starken Zunahme des
Rauschpegels. Im Studiobereich ist meist ein weitaus subtilerer Einsatz erwünscht. Hierbei verschafft die
Röhrenschaltung dem Signal einen lebendigen Charakter und erhöht seine Durchsetzungkraft. Häufig wird
auch ein höherer Lautheitseindruck als bei dem unbearbeiteten Signal erzielt, d. h. die subjektiv wahrge-
nommene Lautstärke steigt, obwohl der Pegel gleich bleibt. Dies entsteht dadurch, dass der Dynamikbereich
des eingespeisten Audiosignals durch die Übersteuerung der Röhrenschaltung nach oben hin begrenzt wird
und das leiseste Signal damit der Amplitude nach näher an das lauteste heranrückt. Somit bewirkt eine
zunehmende Sättigung der Röhre eine leichte Kompression des gesamten Nutzdynamikbereichs.
Ein ähnlicher Effekt wie bei der Röhre entsteht bei der Übersteuerung von analogen Bandmaschinen. Dieser
sogenannte “Bandsättigungseffekt” bewirkt ebenfalls eine leichte Kompression des aufgenommenen
Audiomaterials und die Erzeugung von zusätzlichen Obertönen.
Beim ULTRA-DYNE PRO kommt eine Röhrensimulation zum Einsatz, die nach Untersuchungen verschie-
denster Röhrenkennlinien und Schaltungen einen feinen authentischen Klangeffekt liefert. Dieser neu
entwickelte Algorithmus dient dabei bewusst einer subtilen Klangverfeinerung und nicht einer starken
Klangverfremdung, wie Sie es von übersteuernden Gitarrenverstärkern kennen.
4. TECHNISCHER HINTERGRUND
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